Microsoft Azure unterstützt das in-place Upgrade auf Windows Server 2019 und Windows Server 2022. Sämtliche Daten, Serverrollen und Einstellungen werden dabei übernommen. Für einen erfolgreichen in-place Upgrade benötige es einige Voraussetzungen.
Diese Anleitung zeigt auf, wie ein direktes Upgrade auf eine neuere Windows Server Version erfolgreich durchgeführt wird.
Voraussetzung und Lizenzierung
Microsoft Azure unterstützt ein direktes Upgrade ab Windows Server 2012 R2. Früher Versionen des Server Betriebssystems werden nicht offiziell unterstützt.
Folgende Upgrade Pfade sind möglich:
Quellbetriebssystem | Windows Server 2012 R2 | |
Direktes Upgrade möglich auf | Windows Server 2016 Windows Server 2019 |
Quellbetriebssystem | | Windows Server 2016 |
Direktes Upgrade möglich auf | | Windows Server 2019 Windows Server 2022 |
Quellbetriebssystem | | Windows Server 2019 |
Direktes Upgrade möglich auf | | Windows Server 2022 |
Mindestens 32 GB freier Speicherplatz auf der Betriebssystem Partition.
Der virtuelle Server muss auf einem verwalteten Datenträger gehostet sein.
Ein Snapshot (Momentaufnahme) des Betriebssystemdatenträgers.
Im Falle eines unerwarteten Fehlers kann der Server damit wieder in den Ausgangszustand zurückgesetzt werden. In der nachfolgenden Anleitung wird beschrieben, wie ein Snapshot erstellt wird:
Erstellen eines Azure Snapshots von einer virtuellen Festplatte – cloudkaffee.ch
In-Place Upgrade Medium
Upgrade Medium mit PowerShell erstellen
Das Upgrade Medium in Form eines virtuellen Datenträgers beinhaltet alle notwendigen Dateien für ein direktes Upgrade. Das nachfolgende PowerShell Script erstellt den notwendigen Datenträger.
Die folgenden Parameter im Script sollen den eigenen Bedürfnissen anpasst werden:
Parameter | Erläuterung | |
resourceGroup | Ressourcengruppe, in die der das Upgrade Medium erstellt wird | |
location | Azure Region für das Upgrade Medium. Die Azure Region muss dem Standort des zu aktualisierenden Servers entsprechend | |
zone | Azure Zone in der ausgewählten Region. Diese muss mit dem aktualisierenden Server übereinstimmen. Wenn der Server nicht zonenbasiert ist, bleibt der Wert leer | |
diskname | Name für den Datenträger des Upgrade Mediums | |
sku | Zielversion des Windows Server Mögliche Werte sind – «server2022Upgrade» – «server2019Upgrade» |
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 | # # Customer specific parameters # Resource group of the source VM $resourceGroup = " " # Location of the source VM $location = "northeurope" # Zone of the source VM, if any $zone = "" # Disk name for the that will be created $diskName = "WindowsServer2022UpgradeDisk" # Target version for the upgrade - must be either server2022Upgrade or server2019Upgrade $sku = "server2022Upgrade" # Common parameters $publisher = "MicrosoftWindowsServer" $offer = "WindowsServerUpgrade" $managedDiskSKU = "Standard_LRS" # # Get the latest version of the special (hidden) VM Image from the Azure Marketplace $versions = Get-AzVMImage -PublisherName $publisher -Location $location -Offer $offer -Skus $sku | sort-object -Descending {[version] $_.Version } $latestString = $versions[0].Version # Get the special (hidden) VM Image from the Azure Marketplace by version - the image is used to create a disk to upgrade to the new version $image = Get-AzVMImage -Location $location ` -PublisherName $publisher ` -Offer $offer ` -Skus $sku ` -Version $latestString # # Create Resource Group if it doesn't exist # if (-not (Get-AzResourceGroup -Name $resourceGroup -ErrorAction SilentlyContinue)) { New-AzResourceGroup -Name $resourceGroup -Location $location } # # Create Managed Disk from LUN 0 # if ($zone){ $diskConfig = New-AzDiskConfig -SkuName $managedDiskSKU ` -CreateOption FromImage ` -Zone $zone ` -Location $location } else { $diskConfig = New-AzDiskConfig -SkuName $managedDiskSKU ` -CreateOption FromImage ` -Location $location } Set-AzDiskImageReference -Disk $diskConfig -Id $image.Id -Lun 0 New-AzDisk -ResourceGroupName $resourceGroup ` -DiskName $diskName ` -Disk $diskConfig |
Das PowerShell Script erstellt das notwendige Upgrade Medium.
Der verwaltete Datenträger wird unter «Disks» angezeigt.

Upgrade Medium an virtuellen Server einbinden
Der verwaltete Datenträger mit dem Upgrade Medium wird nun im Azure Portal (https://portal.azure.com) am Server eingebunden.
- Virtuelle Maschine auswählen
- «Disks» öffnen
- «Attach existing disks» auswählen
- Disk mit Upgrade Medium auswählen
- Auswhal mit «Save» bestätigen

Direktes Upgrade durchführen
Das direkte Upgrade wird auf dem Server gestartet. Dazu eignet sich eine Verbindung über RDP oder Azure Bastion auf den virtuellen Server.
Nach der Anmeldung über den Explorer den Laufwerksbuchstaben des eingebundenen Upgrade Mediums ermitteln. In diesem Beispiel Laufwerk E:

Windows PowerShell starten und auf dem Upgrade Medium in das Verzeichnis mit der Datei setup.exe wechseln.
1 | cd "E:\Windows Server 2022" |

Upgrade mit folgende m PowerShell Befehl starten:
1 | .\setup.exe /auto upgrade /dynamicupdate disable |

Das Upgrade startet und die Zielversion des Betriebssystem kann ausgewählt und mit «Next» installiert werden.
Achtung: die gleiche Edition wie der Quellserver auswählen!
(Standard / Datacenter, Desktop Experience / Core)

Der Upgrade Prozess wird gestartet und der Server wird mehrmals neu gestartet. Die RDP Verbindung wird beim Neustart unterbrochen.
Je nach Ressourcen des virtuellen Servers (CPU, RAM, Harddisk) kann dieser Vorgang bis zu einer Stunde dauern.


Nach Abschluss des direkten Upgrades ist die ausgewählte Edition installiert und betriebsbereit.

Nacharbeiten
Nach erfolgreichem Upgrade des Server werden die nachfolgenden Azure Ressourcen nicht mehr benötigt und können gelöscht werden.
Snapshot entfernen
Der Snapshot (Momentaufnahme) des Betriebssystemdatenträgers löschen

Upgrade Medium entfernen
Die Upgrade Dateien können gelöscht werden. Hierzu muss der verwaltete Datenträger zuerst vom Server entfernt werden. Der Server muss dafür nicht heruntergefahren werden.

Nachdem der verwaltete Datenträger vom Server entfernt wurde, kann dieser gelöscht werden.

Fehlersuche und Fehlerbehebung
Beibehalten von Dateien, Einstellungen und Apps ausgegraut
Beim Upgrade ist die Option «Beibehalten von Dateien, Einstellungen und Apps» ausgegraut, es kann nur «Nichts» ausgewählt werden.

Die Ursache liegt an der zuvor falsch ausgewählten Windows Server Edition.
Die installierte Windows Server Edition entspricht nicht der Edition, die für das direkte Upgrade ausgewählt wurde.
Als Beispiel: wenn der Quellserver ein Windows Server 2019 Datacenter ist:

muss auf eine Datacenter Version aktualisiert werden. In diesem Beispiel ist dies die Windows Server 2022 Datacenter Edition (Desktop Experience).

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